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Lesung im Heu

Bild LesungKinderkulturwoche startete erfolgreich

Ein Hufeisen als Erinnerungsstück und viele interessante Eindrücke nahmen jetzt 14 Mädchen und Jungen vom Struthof Capito mit nachhause. Sie alle hatten sich für die Lesung von Hilke Rosenbooms Geschichte „Ein Pferd namens Milchmann“ entschieden, die im Rahmen der Kinderkulturwoche angeboten wurde.

Das Besondere: Gelesen wurde in einem richtigen Stall. Und während die Kinder, auf dicken Strohballen sitzend, den Abenteuern von Herman und dem Pferd Milchmann lauschten, standen die echten Pferde vis-à-vis und konnten beim Fressen und Dösen beobachtet werden. Denise Meckel von der Bibliothek Neunkirchen las weite Teile der heiteren Geschichte vor und fasste andere Passagen so zusammen, dass die Kinder der Handlung problemlos folgen konnten.

In der Pause servierte Jutta Capito, die Seniorchefin des Struthofs, Kekse und warmen Kakao. Und wer Interesse hatte, konnte in den Pferdebüchern der Bibliothek stöbern, die Denise Meckel mit zum Struthof gebracht hatte.

Dass der Hufschmied an diesem Tag in Altenseelbach seiner Arbeit nachging, brachte jedem der jungen Zuhörer noch ein Glückssymbol ein. Dieses Hufeisen wird die Erinnerung an einen besonderen Nachmittag und eine spannende Pferdegeschichte sicher noch lange wach halten.

Interessiert lauschen die jungen Zuhörer gemeinsam mit Jutta Capito Denise Meckel von der Bibliothek Neunkirchen, die die Geschichte von Milchmann dem Pferd erzählt.

Gemeinde Neunkirchen - Nicole Morgenschweis - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - Telefon: 02735 767-409 - E-Mail: n.morgenschweis@neunkirchen-siegerland.de

Pferdeparadies mit fünf Sternen

Bild Presse1aus Reiter & Pferde Heft 6/2004

Mitten im Siegerland liegt Westfalens Pferdeparadies: Die moderne Offenstallanlage der Familie Capito erhielt von der Laufstall-Arbeitsgemeinschaft e.V. die höchste Auszeichnung: Sie ist ein ,,5-Sterne-Pferde-Sporthotel".

Welches Pferd träumt nicht davon: Nach einer Nacht im geschützten Liegebereich erst mal zum "Frühstücksbuffet" schlendern, dann ein bisschen mit den besten Kumpels im Auslauf rumtoben und der neuen Stute in den Hintern zwicken, danach selbstverständlich ab auf die grüne Wiese; wenn es dort aber zu warm wird und die Fliegen plagen, sich ganz schnell unter die überdachte Futterhalle flüchten oder sich sogar in die Liegehalle oder eines der Einzelabteile zurückziehen. Im Pensionspferdebetrieb der Familie Capito in Neunkirchen bei Siegen ist dieser Traum für Vierbeiner Wirklichkeit geworden. Sie können innerhalb der großflächigen Laufstallanlage, bestehend aus Liegehalle, Futterhalle, befestigtem Auslauf und Weideflächen, ihren Aufenthaltsort frei wählen.
28 Pferde haben auf dem "Struthof“ ihre Heimat. Der Hof gliedert sich in einen alten und einen neuen Laufstallbereich, jeweils für 14 Pferde. "Dies brachte die Entwicklung vom Milchviehbetrieb zum Pensionspferdestall mit sich", erläutert Jutta Capito, die Seniorchefin des Betriebes. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Reiner, der hauptberuflich Jurist ist, hat sie den Hof der Schwiegereltern 1967 als Nebenerwerbsbetrieb übernommen. Schritt für Schritt entwickelte sich der Hof in den vergangenen zehn Jahren weg von der Milcherzeugung, hin zur Pferdepension. Alte Stallungen wurden umgebaut, neue hinzugefügt. Mittlerweile ist bereits die nächste Generation am Zuge: Sohn Andreas hat den Betrieb seit zwei Jahren von seinen Eltern gepachtet, Sohn Markus hilft mit.
Begonnen hat die Pferdehaltung auf dem Hof Capito mit einfachen, nach drei Seiten geschlossenen Unterständen in Ausläufen. "Von Anfang an war die Offen- bzw. Laufstallhaltung unsere Linie", erläutert Jutta Capito die Betriebsphilosophie. So kam eine bunt gemischte Gruppe von Reitern mit verschiedenen Pferderassen auf den Hof, eine Reittherapeutin baute sich mit ihren Pferden dort eine Existenz auf.
Als Capitos Anfang der 90er Jahre die Pferdehaltung intensivierten, wurde zunächst die Anzahl der einfachen Unterstände erhöht, die Auslauf- und Weideflächen erweitert. 1997 ging die letzte Milchkuh vom Hof, 1998 wurde der 25 x 25 m große Reitplatz gebaut. Ein Trailplatz mit Brücke und anderen Übungselementen kam hinzu. 14 Pferde teilten sich mittlerweile Unterstände, Ausläufe und Weiden. Und immer wieder fragten Pferdebesitzer nach Unterstellmöglichkeiten.
Die Betriebsleiter standen vor der Entscheidung, richtig in ihren Pferdehof zu investieren. Weil die ganze Familie inklusive Partnerinnen der Söhne vom Pferdevirus bereits befallen war, entschlossen sich Capitos mutig zum Bau einer zusätzlichen großflächigen Laufstallanlage nach neuesten Haltungsgesichtspunkten.. Hierfür gab es prompt von den Inspektoren der „Laufstall-Arbeits-Gemeinschaft e.V.“ fünf Sterne - die höchste Auszeichnung für einen Laufstallbetrieb und in der Terminologie der LAG ein "Pferde-Sporthotel". Der neue Laufstall bietet für nochmals 14 Pferden Platz.

Futterhalle ist zentraler Treffpunkt

Zentrum der Anlage ist ein riesiger, überdachter Futterplatz, der inmitten eines befestigten Auslaufes steht. Ihn teilen sich alle 28 Pferde; den jeweils 14 Pferden der beiden Gruppen "gehört" je die Hälfte des Futterplatzes. Darüber hinaus ist der Futterplatz nochmals mit Trennwänden in mehrere Fressbereiche unterteilt, sodass auch rangniedere Pferde ihre Ruhe finden. „Stroh ist rund um die Uhr verfügbar, Heu bzw. Silage wird zweimal täglich vorgelegt", erläutert Jutta Capito das Fütterungskonzept. Die Pferde fressen durch Fressgitter vom Futtertisch. Die Beschickung des Futterstandes ist denkbar einfach. Durch ein schwenkbares Gitterelement werden mit dem Frontlader Heu-, Silage- und Strohballen abgeladen; dies geschieht alle zehn Tage. Täglich vorgelegt wird per Hand.
Eine 18 x 24 m große Stallhalle mit separatem Heulager ist die zweite große Säule des Laufstallsystems. Die nach drei Seiten geschlossene Halle bietet einen mit Gummimatten ausgelegten Liegebereich von 7 x 18 m Größe sowie zwei mit Gitterelementen abgetrennte Einzelboxen - für Krankheitsfälle oder Eingewöhnungspferde. Weitere Teile der Halle sind als Sattelkammer sowie Putz- und Sattelplatz abgetrennt.
Ob er Kraftfutter füttert, muss jeder Einsteller selbst entscheiden; Capitos bieten günstigen Hafer und Müslimix zum Kauf an. Die Pferde können dann nach dem Reiten individuell gefüttert werden.
Der Auslauf, der die Gebäudeteile umgibt, hat bedingt durch die Hanglage ein starkes Gefälle; Regenrinnen leiten das Wasser ab. Um einen trittfesten Auslauf zu erhalten, haben Capitos den Mutterboden abgeschoben und einen Unterbau aus Recyclingschotter und zerkleinertem Felsmaterial aufgebracht, darüber Steinsand als Tretschicht. Zwei "Sandkästen" im Auslauf ermöglichen den Pferden, sich zu wälzen. Gerne wird der sonnengewärmte Sand auch als Plätzchen für ein Nickerchen genommen. "Wir bezeichnen die Sandkästen auch als ,Wellnessbereich' unserer Pferde", schmunzelt Jutta Capito.

Effektives Weidemanagement

Der rund 5.000 m² große Auslauf rund um die Stallgebäude ist für die Pferde zu jeder JahreszeitBild Presse2 frei zugänglich. Die angrenzenden Weiden stehen rund 3/4 des Jahres offen. In langen Nässeperioden des Winters werden die Weiden geschont. Zusätzlich betreiben Capitos während der Weidesaison ein effektives Weidemanagement, um Futtergrundlage und eine feste Grasnarbe zu sichern: Zum Betrieb gehören insgesamt 35 Hektar Fläche, von denen Heu und Silage gewonnen werden bzw. die als Weide dienen.
Zu Beginn der Saison wird die mehrere Hektar große Gesamtweidefläche in einzelne Parzellen unterteilt. Auf jeder Parzelle dürfen die Pferde einige Zeit grasen; dann wird gemulcht, geschleppt und nach Bedarf auch nachgesät. "Wir wollen erreichen, dass die Grasnarbe nicht zu stark verbissen wird", erläutert Jutta Capito, "zudem befinden sich die Flächen in einem Extensivierungsprogramm, daher arbeiten wir nicht mit Pflanzenschutzmitteln, sondern müssen dem unerwünschten Aufwuchs anders Herr werden. Zudem lässt sich das Fressverhalten der Pferde mit Hilfe der Parzellierung gut steuern; damit kann Gesundheitsstörungen vorgebeugt werden."
Der Erfolg gibt der Familie Capito Recht. Immer wieder kommen Anfragen von Pferdebesitzern aus der Region. "Wir haben das Gefühl, dass hier noch Potenzial für Pensionspferde ist", verrät Jutta Capito. Daher ist das nächste Projekt der rührigen Pferdefreunde schon geplant: Der alte Milchviehstall wird umgebaut. Hier sollen fünf große Gruppenboxen inklusive Paddocks für jeweils zwei Pferde entstehen, ebenfalls mit Anbindung an eine Weide. "Wir wollen auf jeden Fall bei Gemeinschafts-, Offen- und Laufstallhaltung bleiben; Großboxen für zwei Pferde sind für manche Pferdehalter und Pferde aber der richtige Kompromiss zur Großgruppe", erläutert Jutta Capito. Auch von einer eigenen Reithalle träumt die pferdebegeisterte Familie - aber das ist noch Zukunftsmusik.
J. Wiedemann

Fünf LAG-Sterne für den Struthof: »Hier fühlen sich die Pferde wohl«

aus der Siegener Zeitung vom 16.08.2003

dibi Neunkirchen. Genüsslich kraulen sich zwei Pferde am Widerrist und an der Kruppe. Andere Hufträger genießen derweil die wärmenden Sonnenstrahlen – gut bewacht von weiteren Tieren ihrer kleinen Herde. Sommeridylle auf dem Struthof in Neunkirchen. Alltag für Ross und Reiter. Zur Freude von Nebenerwerbslandwirtin Jutta Capito: »Die Aufgabe der unrentabel gewordenen Milchviehhaltung vor vier Jahren und der dann folgende Aufbau unserer Pferdepension waren eine richtige Entscheidung.«
Was vor Jahrzehnten mit der Betreuung des Pferdes einer Nichte begann, ist mittlerweile zur Existenzgrundlage des Struthofes geworden. Neben den beiden eigenen Pferden stehen inzwischen 26 weitere Tiere in den Stallungen des Struthofes. Jutta Capito: »Hier fühlen sich die Pferde wohl.« Dies bescheinigten ihr jetzt auch die Inspektoren der Laufstall-Arbeits-Gemeinschaft (LAG) mit der Vergabe von fünf Sternen. Die Auszeichnung »Pferde-Sport-Hotel« konnten bislang nur etwa fünf Prozent der europaweit rund 10000 LAG-Mitgliedsbetriebe »für freie Pferde« erzielen.
Im Kreis Siegen-Wittgenstein ist der Struthof der einzige »Fünf-Sterne-Betrieb« der LAG. Für Jutta Capito ist diese fürs Image und die Akzeptanz der von ihr angebotenen Dienstleistungen wichtige Bewertung der Lohn konsequenter Aufbauarbeit. Bewertet wurden u.a. mit unterschiedlicher Gewichtung Weiden, Futter, Gesundheit, Bewegung und Stallsysteme.

Offenstallhaltung sofort favorisiert

Als die ersten Gastpferde vor vier Jahren am Struthof Unterschlupf fanden, zierten drei LAG-Sterne den Stall. Dank großer Weideflächen und zahlreicher Betätigungsmöglichkeiten für Pferd und Reiter hat die Familie Capito von Beginn an die so genannte Offenstallhaltung favorisiert. Zu den Qualitätskriterien der LAG-Betriebe gehören eine artgerechtere Haltung. Will heißen: Weg von der Boxenhaltung hin zu mehr Bewegung in der Herde. Futter und Wasser sollen die Tiere möglichst unter freiem Himmel finden. Aber auch die in einer Herde wichtigen sozialen Kontakte müssen die Vierbeiner erlernen. Und dies funktioniert nach Ansicht von Jutta Capito sehr gut: »Wenn man sieht, wie nervös manche Pferde am ersten Tag bei uns sind, und wie sie sich nach kurzer Zeit in die Herde integrieren, dann ist das immer wieder eine Freude.« Dies gilt aber auch für den Zusammenhalt der Halter. Denn in der großen Stallgemeinschaft müssen die Interessen der Besitzer ebenfalls unter einem Dach koordiniert werden. Jutta Capito: »Sie müssen unsere Philosophie von Pferdehaltung mittragen.«

Zusammensetzung der Herde ist wichtig

Bild Presse3Da muss schon bei der Zusammensetzung der Herde auf Details geachtet werden. Sie sollte nicht zu groß sein. Ponys fühlen sich in größeren Verbänden wohler als Warmblüter. Einige Pferdehalter bevorzugen eine Trennung nach Gechlecht, was den Vorteil hat, dass man in einer Herde ohne Stuten auch Hengste halten kann. Jutta Capito: »Wir teilen unsere Herden nach dem Nahrungsbedarf der Pferde ein. In einer leben Warm- und Vollblüter zusammen, in einer anderen die robusten Ponys mit sehr geringem Futterbedarf. In einer weiteren Herde stehen Stuten mit Fohlen gemeinsam mit Pferden, die eine hohe Arbeitsleistung erbringen.« Haben sich die Tiere erst einmal bei den rund zwei Wochen dauernden Rangkämpfen eine interne Rangordnung geschaffen, kehrt wieder Ruhe in der Herde ein. »Die Integration eines neuen Pferdes in eine bestehende Herde erfordert viel Geschick und genaue Kenntnis über das Verhalten der Pferde, damit diese Aktion ohne Verletzungen abläuft.« Das vielfältige Angebot kommt gut an
Vor zwei Jahren wurde ein neuer Stall für 14 Tiere gebaut. Auf dem Reitplatz gibt es auch therapeutische Angebote. Und auf einem Übungsparcours werden die Pferde fit gemacht für den Ritt in der freien Natur. Hier erlernen sie beispielsweise das Überqueren von Brücken und anderen Hindernissen. In den Sommerferien erfreuen sich zudem die Reitkurse für Kinder und Jugendliche großer Beliebtheit. Da funkeln die Augen der jungen Reiter mit den fünf goldenen Sternen am Stall um die Wette. Doch auf dem Erreichten will man sich auf dem Struthof nicht ausruhen. »Eine Reithalle wäre unser nächster Wunsch«, hat Jutta Capito mit Ehemann Reiner und den Söhnen schon wieder neue Ziele vor Augen.
Landwirtin Jutta Capito: »Aufgabe der Milchviehhaltung war der richtige Schritt«

Altenseelbacher Struthof erhielt einen vierten Stern

aus der Westfälischen Rundschau

Pferde finden hier ideale Stall- und Weideverhältnisse

Neunkirchen-Altenseelbach.Bild Presse4

Was Axel sagt, ist Gesetz in der Herde auf dem Struthof oberhalb von Altenseelbach. Er ist der Leithengst des Iangmähnigen Dutzends, das auf den Weiden und in den Unterständen so gute Bedingungen vorfindet, dass die Laufstall - Arbeitsgemeinschaft der Besitzerin Jutta Capito vier Sterne verlieh. ,,Pferdefreundlicher Betrieb" ist das Zauberwort, nach dem die Richter urteilen. Gleich 15 neue Inspektoren der bundesweit arbeitenden LAG wurden am Wochenende zunächst zwei Tage. lang im Siegerland geschult und konn­ten ihr Wissen unmittelbar danach auf dem Struthof anwenden. Kern einer artgerechten Haltung ist die Bewegungsfreiheit der Tiere.

Leithengst ist auch Beschützer der Herde

Die Pferde werden nicht in Boxen gehalten. Dies, so Jutta Capito, habe den Vorteil, dass sowohl Warm- als auch Kaltblüter robuster und wiederstandsfähiger werden. ,,Im September bekommen sie ein dichtes Winterfell". Ein weiterer Punkt sei die Förderung des Sozialverhaltens der Tiere. Das betrifft nicht nur die Hierarchie innerhalb der Herde. ,,Der Leithengst ist nicht nur der Chef, sondern auch der Beschützer der Herde", erklärt sie. Zum Sozialverhalten ,,Das ist von Rasse und Ge­schlecht unabhängig" - gehöre außerdem, dass sich Freundschaften unter den Pferden bil­deten. Wie zum Beispiel ,,Moritz" und ,,Pablo"' die nicht nur zusammen spielen, sondern sich an kalten Tagen auch wärmten und ihr Fell pflegten.

Glückliche Pferde mit Auslauf

aus der Siegener Zeitung vom 26.01.2001

Laufstall-Arbeitsgemeinschaft (LAG) prüfte artgerechte Haltung auf zwei heimischen Höfen

Bild Presse5Neunkirchen/Wilnsdorf. Dass Tierhaltung nicht gleich Tierhaltung ist, wissen wir spätestens seit den jüngsten Vorschlägen aus dem Verbraucher-ministerium.
Dass dies aber auch für Pferde gilt, wissen aber anscheinend die wenigsten. Und so wurde vor zehn Jahren die Laufstall-Arbeitsgemeinschalt (LAG) gegründet. Die mittlerweile mehr als 1200 Mitglieder aus ganz Europa setzen sich dafür ein, dass die Pferde ,endlich aus der Boxenhaltung heraus kommen.
Im Verhältnis von Körpergröße zu Fläche hat eine Legehenne mehr Platz, als ein Pferd in seiner dunklen und stickigen Box, weiß die LAG. Ein Missstand, über den sich selbst die Politik nicht ganz be­wusst zu' sein scheine. Es gibt keine Gesetze zur Pferdehaltung, lediglich Leitlinien. Aber man will das auch nicht, erklärt LAG~Vorsitzender Hanns Ullstein. Dabei liege die Notwendigkeit eigentlich auf der Hand. Das Pferd ist ein Reit- und Bewegungstier. „Festgebunden auf ein paar Quadratmetern kann es nicht nach rechts oder links ausweichen“', und selbst das not­wendige Hinlegen, wird zum Balanceakt. Da verwundern auch die neuesten Statistiken für Deutschland nicht mehr. Ein Pferd hat eine Lebenserwartung von 30 Jahren. In Deutschland werden die Tiere aber im Schnitt nur sieben Jahre alt, und das sicherlich nicht weil sie als Rindfleischersatz herhalten müssen Da ist es gut, wenn es solche Höfe, wie den Struthof der Familie Capito in Neunkirchen gibt. Jutta Capito unterhält auf ,,den saftigen Weiden „etwas außerhalb des“ Orts seit zehn Jahren eine Pferdepension. An den Vorschriften der LAG orientiert schuf sie ein Para­dies für Pferde aus der Boxenhaltung.
Alle Tiere werden in Freilaufhaltung versorgt und können sich frei über die Felder bewegen, bis nach vielen hundert Metern dann doch der notwendige Zaun ihr Temperament stoppt. Und so hat sie schon manchen alten Pferdeopa auf der Weide stehen, der älteste ist 31 Jahre alt. Um solche Höfe kenntlich zu machen, vergibt die LAG eine Plakette, die wie in der Gastronomie Sterne von eins bis fünf an­zeigt. Alle zwei Jahre kommt dann der „Pferde – TÜV“, der sich nur zwei Tage vorher anmeldet. So werden schwarze Schafe aus dem Verkehr gezogen oder aber gute Stallherren für ihre Arbeit belohnt. Jutta Capito konnte bisher drei Sterne aufweisen, als sie am Wochenende von der LAG-Prüfkommission aufgesucht wurde. Nun kam ein vierter hinzu.
Die 14-köpfige Prüfkommission zeigte sich von beiden heimischen Höfen, die sie jetzt zu begutachten hatte, begeistert: Capito in Neunkirchen und Otterbach in Wilnsdorf. Gleichzeitig diente ihre Inspektion auch zur Ausbildung neuer Prüfer, die ihr Handwerk praktisch, also von der Mähne bis zum Huf, erlernen. Für die Höfe gibt es sechs Prüfkriterien. Weide, Fütterung, Gesundheit, Bewegung, Licht und Luft sowie die Außenanlage. Das die Nachfrage immer mehr steigt, merkt nicht nur Jutta Capito, die in naher Zukunft expandieren wird, so dass die vierzehn Pensionspferde wohl bald neue Spielgefährten bekommen.
Wir liegen voll im „Trend“, beschreibt Ullrich die aktuelle Entwicklung hin zur artgerechten Haltung. Den beiden Höfen in Neunkirchen und Wilnsdorf kann man seine Pferde augenscheinlich beruhigt anvertrauen. Darüber hinaus runden Angebote wie Therapie von und mit Pferden und Kindergeburtstag auf dem Bauernhof das Angebot ab.